Die Gregorsmesse war eines der beliebtesten Bildthemen des späten Mittelalters. Sie erzählt die Geschichte einer päpstlichen Vision: Mit blutenden Wundmalen erscheint Christus vor Papst Gregor dem Großen. In diesem Band wird die Erfolgsgeschichte des Motivs nachgezeichnet. Es wird geschildert, welche Kräfte Ende des 14. Jahrhunderts auf seine Entstehung einwirkten, seine weite Verbreitung nördlich der Alpen bedingten und schließlich in der Reformationszeit seinen Niedergang herbeiführten. Seit fast 500 Jahren hat die Gregorsmesse ihre Aufgabe innerhalb eines Nutzungszusammenhangs verloren, das mittelalterliche Bild ist zu einem funktions- und inhaltslosen Objekt geworden. Einst aber, als Hunderte von Gregorsmessen auf Epitaphien, Kirchenwänden, Altarretabeln, Glasfenstern, Einblattdrucken, Gebetbüchern und anderen Medien entstanden, hatte sie in der Frömmigkeitspraxis ihren festen Platz. Anhand zahlreicher Einzelstudien wird der vielfältige Gebrauch spätmittelalterlicher Bilder vorgestellt und zugleich der theologische Gehalt der Gregorsmesse herausgearbeitet.
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