Dieses Buch ist notwendiger denn je, wenn wir nach dem Covid-19-Schock umdenken und eine neue, bessere Gesellschaft schaffen wollen. Nicht nur als Deutsche, sondern als Europäer. In seinem Bestseller entführt uns David Goodhart in die Welt, wie wir sie vor der Corona-Krise kannten. In die Welt der Hyper-Mobilität und Just-in-time-Lieferketten, in die Welt, von der wir glaubten, dass Globalisierung und Wirtschaftsliberalismus fröhlich nebeneinander weiter existieren könnten bis ans Ende aller Tage. In eine Welt, die befreit schien vom Kampf ¿Arm gegen Reich¿ oder ¿Konservativ gegen Modern¿, die dafür mehr und mehr dominiert wurde vom Ringen zweier politischer Lager: den global und vernetzt denkenden großstädtischen Anywheres, die weitgehend die politische Agenda des letzten Jahrzehnts bestimmten. Und den in traditionellen Werten wie Familie, Heimat und Nation denkenden Somewheres, die mit ihrem verwurzelten nicht-großstädtischen Leben durchaus zufrieden sind. Ihr anfängliches Unbehagen an der Welt, wie sie die Anywheres nach dem Zusammenbruch des Kommunismus formten, mündete nach und nach erst in Missbilligung, dann weltweit in Gegenschläge, deren heftigste in beunruhigenden Phänomenen wie Brexit-Votum und Trump-Wahl, wie AfD, Gelbwesten und dem europaweiten Aufstieg des Populismus ihren Ausdruck fanden. Die globalisierte Welt, so dachten wir, würde nur Gewinner produzieren. Doch sie hat Menschen auch das Gefühl des Verlustes beschert. Der Verlust der Sicherheit des Arbeitsplatzes und der Gewissheit, dass es den Kindern besser gehen wird als uns, ist die eine Seite der Medaille. Goodhart zeigt, dass es vor allem der Verlust von Identität ist, der Menschen aufbegehren lässt. Nach und nach untersucht David Goodhart die Herzstücke unserer Gesellschaft. Er geht kritisch ins Gericht mit den Folgen der veränderten Welt für die Familien und stellt die Frage, wie sich die Rolle der Frau im Spannungsfeld zwischen Karriere und Familie entwickelt hat. Er untersucht, wie sich Bildung und Ausbildung in den letzten Jahrzehnten veränderten und begründet schlüssig, warum die Überbetonung der wissensbasierten Ökonomie bereits unter Vorschulkindern die zukünftigen Gewinner von Verlierern trennt. Er stellt die Frage, warum das Ansehen und die Entlohnung akademischer Berufe soviel höher sind als für jene Menschen, die nicht nur in der Corona-Krise dafür sorgten, dass Supermarktregale gefüllt und Schwerkranke ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit gepflegt wurden. David Goodhart konfrontiert uns mit den unbequemen Fragen unserer modernen Gesellschaft ¿ und sie betreffen jeden von uns. THE ROAD TO SOMEWHERE wird so zu einem unüberhörbaren Appell, warum wir nach Corona das letzte Jahrzehnt kritisch überdenken und über eine neue Gesellschaft nachdenken sollten, die den Graben zwischen Anywheres und Somewheres überwindet. Vielleicht konnte nur ein Brite ein Buch von solcher Wucht schreiben, das uns letztlich nicht nur als Deutsche oder Briten kompromisslos mehr Miteinander abverlangt, sondern als Europäer.
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