Ermuntert durch das Weihegebet von Papst Pius XII. an das Herz Mariens am 8. Dezember 1942, fasste Joannes Baptista Sproll (1870-1949), Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, an seinem Verbannungsort Krumbad/Schwaben den Plan, sich und seine Diözese der Mutter Gottes zu weihen. Zur Vorbereitung schrieb er neun Hirtenbriefe. Die Marienweihe vollzog er am Rosenkranzfest 1943 in der Kapelle des Krumbades. Es war seine persönliche Form, in einer Zeit größter Not und Verlorenheit die Verbundenheit mit den Gläubigen seiner Diözese dadurch zu suchen, dass er im Bewusstsein eigener Ohnmacht das gemeinsame Schicksal in die Hand der Gottesmutter legte. Dabei wird deutlich, dass Sprolls Theologie und Spiritualität immer eine explizit politische Dimension hatte.
Seit 1944 wird in der Diözese Rottenburg-Stuttgart am Rosenkranzfest die Erinnerung an die Marienweihe 1943 begangen. Die Hirtenworte von Bischof Sproll zur Vorbereitung der Marienweihe, die Predigten bei der Weihehandlung in Krumbad, die Predigten von Ravensburg und die Hirtenworte der Rottenburger Bischöfe zur Erneuerung der Marienweihe sind in diesem Buch des pensionierten Pfarrers und promovierten Kunsthistorikers Franz Xaver Schmid dokumentiert.
Als "eine Wundererscheinung in der Geschichte der Menschheit und besonders in der Geschichte des Geistes", so begrüßt bereits der Philosoph Schelling den Görlitzer Mystiker und Theosophen Jakob Böh...
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