In wenigen Monaten der Jahre 1951 und 1952 schuf Erich Spießbach (1901-1956) in der sauerländischen Provinzial Heilanstalt Marsberg ein erstaunliches zeichnerisches Werk. Für den behandelnden Arzt kommentierte er sein tragisches Schicksal mit einfallsreichen Bildern voller Ironie, Witz und Sarkasmus. Mit Blick auf die wiederholten amtlichen Feststellungen seiner Geisteskrankheit bezeichnete er sich selbst als "dreifach diplomierten Idioten". Als er bemerkte, dass auf der Gegenseite nur psychiatrisches Interesse an seinen Zeichnungen bestand, beendete er diesen Ausbruch in Kreativität. 1956 stürzte Spießbach, der bereits mehrfach aus der Anstalt ausgebrochen war, beim Abseilen aus seiner Zelle ab und starb kurz darauf. Dieses Buch stellt die Biographie und das zeichnerische Werk Erich Spießbachs vor, das heute zum Großteil in der Sammlung Prinzhorn am Heidelberger Universitätsklinikum aufbewahrt wird. Drei Beiträge betrachten beides aus wissenschaftshistorischer, kunstwissenschaftlicher und psychiatriehistorischer Perspektive.
»Denken Sie sich einen Mann, der vor der Leiche seiner Frau steht, einer Selbstmörderin, die sich erst vor wenigen Stunden aus dem Fenster gestürzt hat.« Fantastisch und realistisch zugleich - so b...
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