Herr Walser ist besessen vom Willen, einen Ort zu schaffen, an dem er zwanglos mit anderen Menschen ins Gespräch kommen kann, in einer Atmosphäre des gemütlichen und einträchtigen Miteinanders, abseits vom Getöse der Stadt. Sein Haus steht abgeschieden, schwer zugänglich inmitten des Waldes, als ein Zeichen des Triumphs der Zivilisation über die Barbarei. Überall noch der Geruch von Farbe und Lack, alles ist neu. Herr Walser hegt große Erwartungen. Doch am Tag des Einzugs, kaum ist das erste Einladungsschreiben aufgesetzt, klingelt es an der Tür und das Haus bevölkert sich immer mehr mit Handwerkern, die da und dort noch etwas zu tun haben. Risse und undichte Stellen werden entdeckt, die Verkabelung muss neu überprüft werden - wer wollte Fachleuten da widersprechen? Plötzlich verkomplizieren sich die Dinge, und die so fleißigen Arbeiter bringen nun vollends Chaos und Unruhe ins Haus. Gonçalo M. Tavares hat mit diesem siebten Band aus der zehnteiligen Reihe »Das Viertel« eine hinreißend komische Parabel über Utopie und Wirklichkeit verfasst, die in ihrer bitteren Groteske anschaulich macht, warum er immer wieder als »portugiesischer Kafka« bezeichnet wird.
»Denken Sie sich einen Mann, der vor der Leiche seiner Frau steht, einer Selbstmörderin, die sich erst vor wenigen Stunden aus dem Fenster gestürzt hat.« Fantastisch und realistisch zugleich - so b...
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