Seit 1980 versammeln die Bände der Reihe »Kleine politische Schriften« Analysen, Stellungnahmen und Zeitdiagnosen Jürgen Habermas'. Titel wie »Die neue Unübersichtlichkeit« sind längst in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Im titelgebenden Aufsatz dieser Folge knüpft Habermas an seine viel beachteten europapolitischen Interventionen der letzten Jahre an. Angesichts der Gefahr, dass technokratische Eliten die Macht übernehmen und die Demokratie auf Marktkonformität zurechtstutzen könnten, plädiert er für grenzüberschreitende Solidarität. Neben Habermas' hochaktueller Heine-Preis-Rede enthält der Band Porträts von Denkern wie Martin Buber, Jan Philipp Reemtsma und Ralf Dahrendorf sowie einen Aufsatz, in dem der Philosoph sich mit der prägenden Rolle jüdischer Remigranten nach dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt. Mit Band XII beschließt der Autor eine Buchreihe, die kaleidoskopisch Grundzüge einer intellektuellen Geschichte der Bundesrepublik widerspiegelt.
Den auf einer Tübinger Soziologentagung 1961 begonnenen »Positivismusstreit« zwischen Popper/Albert auf der einen und Adorno/Habermas auf der anderen Seite kennt fast jeder, der in den sechziger Ja...
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