Karl-Markus Gauß führt uns - durch Leben und Werk von 12 Dichterzeugen - auf die Spur jener heute so häufig beschworenen "mitteleuropäischen Kultur", deren Vernichtung, gerade auch jetzt nach dem Sturz von Mauern und Despotien, er in einem Einleitungsessay diagnostiziert. Die literarische Wanderschaft führt nach Ungarn, Slowenien, Istrien, Pannonien, in das Banat, nach Albanien, Wien, Böhmen und Mähren. Der Autor stößt auf Spuren der Vernichtung und ruft Miklos Radnoti, Ludwig Winder, Hermann Ungar, Ernst Sommer, Richard Wagner u. a. zu Zeugen einer zerstörten Vielfalt in einem nicht (mehr) integrierbaren Europa an.