Der Schwetzinger Schlossgarten zählt zu den bedeutendsten Anlagen dieser Art in Europa. Im Jahre 2010 beantragte die Bundesrepublik Deutschland, den Garten in die Welterbeliste der UNESCO aufzunehmen. Die UNESCO hält eine Überarbeitung des Antrages für erforderlich. Eine herausragende Besonderheit des Gartens liegt in der vollkommenen Verschmelzung der drei Kunstepochen des 18. Jahrhunderts: Barock, Rokoko und Englischer Garten. Ihren Erhalt verdankt die Anlage nicht zuletzt der Tatsache, dass Napoleon 1803 die Kurpfalz, deren Sommerresidenz Schwetzingen darstellte, auflöste. Dadurch geriet Schwetzingen ins geschichtliche Abseits. Im Jahre 1970 begannen Restaurierungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen mit dem Ziel, sich dem ursprünglichen Zustand so weit als möglich anzunähern. Der Garten ist ungewöhnlich reich mit Skulpturen und Bauwerken ausgestattet. Zu deren Ikonographie schufen die Arbeiten J. Gamers die Grundlagen. Spätere Forschungen ließen erkennen, dass im Laufe des Schaffensprozesses zunehmend Gedanken der Aufklärung und der bürgerlichen Emanzipation Einlass in die Gestaltung fanden (C. Reisinger). Dies kam besonders in den Baulichkeiten und in den im Stil des Landschaftsgartens angelegten Partien zur Geltung. Die vorliegende Arbeit versucht, zum Verständnis des barocken Teils der Anlage beizutragen.
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