Unter den Bistümern, deren Entstehung unmittelbar mit dem Hl. Stephan verbunden ist, ist nur das Gründungsdatum der Diözese Pécs (Fünfkirchen) bekannt, da die Gründungsurkunde zwar interpoliert, aber überliefert ist. Wie diese Urkunde berichtet, erfolgte die Gründung am 23. August 1009 in Anwesenheit des papstlichen Legaten Azo in der Burg von Győr (Raab). Das Millenniumsjubiläum im Jahre 2009 macht diesen Band besonders aktuell. Die Entstehung der vorliegenden Arbeit wurde aber auch durch ein anderes, nicht weniger bedeutendes Ereignis motiviert: Pécs war 2010 gemeinsam mit Essen und Istanbul Kulturhauptstadt Europas. Dank der anlasslich des Kulturhauptstadtjahres veranstalteten zahlreichen Programme und Feierlichkeiten zieht die Stadt spürbar mehr internationale Aufmerksamkeit auf sich, daher erscheint es sinnvoll, diesen Band über die Geschichte der Bischöfe von Pécs und ihrer Stadt im Mittelalter bis 1526 auch in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Der Band soll zugleich eine Lücke schliefien: im deutschen Sprachraum liegt namlich keine Arbeit vor, die einen umfassenden Uberblick über die mittelalterliche Geschichte der Stadt und des Bistums vermittelt. Pécs pflegte im Mittelalter vielfältige wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Beziehungen zu Wien und anderen Stadten oder Regionen des Heiligen Römischen Reiches. Mehrere spätmittelalterliche Bischöfe stammten aus dem deutschen Sprachraum und die Führungsschicht des städtischen Bürgertums war verwandt mit Wiener Bürgern, zwei von ihnen verfügten sogar über doppeltes Bürgerrecht. Daher kann man nur hoffen, dass der vorliegende Band sowohl vom österreichischen und deutschen Fachpublikum, als auch von den an der Geschichte Interessierten gut aufgenommen wird. Wir danken den Herren Dr. István Fazekas (Wien) und Dr. Péter Tusor (Budapest) für die Unterstützung der Publikation dieses Bandes, Dr. habil. Dániel Bagi (Pécs) für die fachliche Ubersetzung und Hon.-Prof. Dr. Konrád Gündisch für das Lektorat der Ubersetzung.
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