Im Rahmen einer Fallstudie wird verdeutlicht, dass die gestalterischen Lösungen von Schülern der Klassenstufe 6 nicht in einem durchgängig und in allen Punkten als kreativ zu charakterisierenden Problemlösungsprozess erfolgen. Bekannte und bewährte, übernommene und klischeehafte, eigene, neuentdeckte und -entwickelte Teillösungen machen das individuelle Gemisch der Gesamtlösung aus. Zudem ist diese nach wie vor durch alters- und entwicklungsabhängige Faktoren bestimmt, besonders durch ein disparates Verhältnis von realistischem und prägnantem Darstellungsanspruch. Die differenzierte Beurteilung der bildnerischen Leistungen unter Heranziehung kreativitätsspezifischer Indikatoren führt zu individuellen Kreativitätsprofilen, die die Stärken des jeweiligen Schülers im bildnerischen Problemlöseverhalten ebenso aufzeigen wie ausbaufähige Eigenschaften. Das Kreativitätskonstrukt funktioniert hier als hilfreiches Differenzierungsinstrument bildnerischer Leistungsfähigkeit, da Kreativität nicht als pauschale Grundeigenschaft angenommen wird, sondern als komplexes Zusammenwirken diverser, höchst verschiedener und unterschiedlich gewichteter Eigenschaften.
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Die schulische Leistungsbewertung und die Lernkultur bedingen einander wechselseitig. Das, was geprüft und beurteilt wird, bestimmt in großem Maße das, was gelernt wird. Darüber hinaus bestimmt abe...
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