Einen gibt es im Großraum Tirol nach Michael Pacher und Paul Troger noch zu entdecken: Johann Georg Platzer (1704-1761). Geboren in Eppan an der Weinstraße in Südtirol und ausgebildet an der kaiserlichen Akademie in Wien, ist er ohne Zweifel der bedeutendste Vertreter des sogenannten Gesellschaftsstückes in Wien, sodass der Gelehrte Franz Christoph von Scheyb schreiben konnte: "Alle Mayländer wollen Cignani werden; Alle Augspurger Rugendas, die Wiener Gran und Schuppen, die Prager Prändl, Tyroler aber Platzer...". Neben dem Konversationsstück entstand seine vielfigurige religiöse wie profane Historienmalerei, seine völlig neuartigen Atelier-Bilder und Jahreszeiten-Zyklen sowie die angeblich so "leichte Muse" wie Sittenbilder der Zeit von Unterhaltung, von Musik und Tanz im Salon wie im gepflegten Schlosspark. Da gerade auf dem Gebiet der profanen Historie vieles zerstört ist, was den Kaiser wie Reichs-Stil ausgemacht hat, ist zu hoffen, dass die Höchstleistungen eines Johann Georg Platzer auf diesem Gebiet wiederum in das Bewusstsein zurückgerufen werden können.
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