Das Buch von Sándor Bökönyi – eine erschöpfende Beschreibung des nach seinem Entdecker Przewalski-Pferd genannten Wildpferdes im Kontext einer Stammes-geschichte der Pferdearten und seiner Rolle als einer der Vorläufer heutiger domestizierter Pferde – erschien zuerst 1974 in englischer Sprache, zu einer Zeit, als das mongolische Wildpferd in freier Natur schon praktisch ausgestorben war, es einzig noch in zoologischen Gärten und Wildparks existierte, wo es sich aus bescheidenen Anfängen – einem Dutzend fortpflanzungsfähiger Tiere – bis 1970 auf über 160 Exemplare vermehrt hatte. Bis heute hat sich diese Zahl noch einmal um etwa das Zehnfache vermehrt, so daß inzwischen mit der Wiederansiedlung von Wildpferden in den ursprünglichen Lebensräumen begonnen werden konnte. Als daher 2006 das ursprüngliche ungarische Manuskript zum Druck gelangte, war es nötig, der rasanten Entwicklung der letzten Jahrzehnte Rechnung zu tragen. Dies geschah einerseits durch Aktualisierung des Textes seitens des Herausgebers László Bartosiewicz, andererseits durch zusätzliche Beiträge, vornehmlich aus der Feder von István Sándor, dem Direktor des Nationalparks Hortobágy, wo in einem großen Gelände in der ungarischen Pußta seit 1997 Wildpferde in relativer Freiheit leben. Da das weitere Schicksal der weltweiten Wildpferdpopulation mit all den damit verbundenen Problemen inzwischen nicht nur die damit befaßten Wissenschaftler, sondern auch eine breite Öffentlichkeit von Naturfreunden und Tierschützern interessiert, wurde dies zum Anlaß genommen, auch eine neuerlich aktualisierte deutsche Fassung des zuletzt in Ungarn erschienenen Buches herzustellen.